In den letzten Monaten hat es in Dänemark und Schweden interessante Veränderungen in Bezug auf Nichten-Neffen-Ehen gegeben. Die Regierungen beider Länder haben angekündigt, dass sie diese Eheschließungen verbieten wollen. Aber was ist mit Nichten-Neffen-Ehen in Spanien?
Es ist wichtig, zunächst zu verstehen, wie verbreitet Ehen zwischen Cousins und Cousinen in den verschiedenen Teilen der Welt sind. In vielen Gesellschaften, insbesondere in bestimmten kulturellen und religiösen Gemeinschaften, werden Ehen zwischen Familienmitgliedern als normal angesehen. Dies gilt auch für Dänemark und Schweden, wo Forscher festgestellt haben, dass diese Art der Eheschließung häufiger vorkommt, als man vielleicht denkt.
Schweden und Dänemark wollen nun Maßnahmen ergreifen, um Eheschließungen zwischen Cousins und Cousinen zu verbieten. Sie stützen sich dabei auf Forschungsergebnisse, die zeigen, dass es für Frauen, die ihre Cousins heiraten, Risiken gibt. Laut dieser Studie können diese Frauen häuslicher Gewalt und „Unterdrückung“ ausgesetzt sein, die mit dem „Ehren“-Aspekt dieser Ehen zusammenhängen.
Die Regierungen Dänemarks und Schwedens schlagen vor, diese Ehen zwischen Cousins und Cousinen ab Juli 2026 zu verbieten. Im benachbarten Norwegen ist dies bereits seit Sommer 2024 der Fall, also erst seit kurzem.
In Spanien sind diese Arten von Ehen völlig legal. Nach Artikel 47 des spanischen Zivilgesetzbuchs sind Ehen zwischen unmittelbaren Familienangehörigen, wie Eltern und Kindern, und zwischen Verwandten bis zum dritten Grad, zu denen auch Geschwister gehören, verboten. Die Verwandtschaft zwischen Cousins und Cousinen fällt jedoch unter den vierten Grad, so dass diese Art der Eheschließung ohne rechtliche Hindernisse möglich ist.
Ehen zwischen Onkeln und Nichten, d.h. Verwandten bis zum dritten Grad, sind nach spanischem Recht zulässig, bedürfen aber einer gesetzlichen Ausnahmegenehmigung. Das bedeutet, dass Ehen zwischen Vorfahren, Nachkommen oder Geschwistern zwar gänzlich verboten sind, andere verwandtschaftliche Beziehungen aber unter besonderen Umständen erlaubt sein können.
Quelle: Agenturen